geSCHLECHTeröffnung ::: 10.10.2024 ab 19:00 uhr ausstellungsaduer :: 10.10.2024 - 10.11.2024 öffnungszeiten :: montag, dienstag, samstag und sonntag von 18:00 - 21:00 uhr finissage ::: 10.11.2024 von 11:00 - 16:00 uhr ![]() ![]()
teilnehmende künstler:innen anabel jujol, anna rose, bardia esmaeilloo, bianca müllner, detlef lemme, fanny hübner & malin müller, frieder falk, johanna liebsch, katharina langer, lars röper, lola vorläufer, maja wietfeldt, paula freitag, rené scheer, reza arabgari, stephanie hüllmann
am besten lässt es sich vielleicht so beschreiben: die ausstellung bietet ein kaleidoskop an arbeiten zum thema, überlappend, mehrschichtig, gegensätzlich, einig, gleichzeitig. die künstler:innen setzen sich dabei oft mit begrifflichkeiten und zuschreibungen auseinander, "identität" ist bei vielen ein thema. "geschlecht" ist nicht so einfach, wie es scheint, und die auseinandersetzung damit einfach sein zu lassen ist - nicht gut. am 30. oktober haben wir zur literarischen einarbeitung in das thema das flexible schmøkern zu gast (bitte anmelden unter moin@flexiblesschmoekern.de) * ![]() für anabel jujol ist geschlecht ein irrtum. in ihrem künstlerischen arbeiten entwirft sie verspielt erotische umdeutungen geschlechtlicher repräsentation und beantwortet den identifikatorischen zwang zur vergeschlechtlichung mit einer offenen, ästhetischen erforschung von sinnlichkeiten, grenzen und beziehungsweisen.“ (kuratorin und künstlerin xenia ende über anabel jujol) die konstruktion von geschlechtlicher identität wird sichtbar gemacht und gleichzeitig wird auf eine verbundenheit hin gedeutet. das innere erotische erleben soll für das auge fühlbar gemacht werden und bedeuten, dass sinnliche wahrnehmung uns frei macht von ge-schlechtlicher zuordnung in binäre systeme. es ist die freiheit der sinnlichkeit, die sich in schönheit erfindet.
![]() für bardia esmaeilloo stellt sich immer die frage, warum wir nicht so leben können, wie wir sind, und warum wir namen und kategorien brauchen, um richtig anerkannt zu werden. seine jüngsten arbeiten sind verkörperungen dieser auseinandersetzung. sie zeigen demontierte körper, die von objekten und produkten umschlossen sind. körper, die ausweglos mit definitionen und namen belegt sind. ![]() gefilmt wurden verschiedene körper: menschen, oberflächen von malereien, leder. visuell verschmelzen die streifzüge zu einer endlosen oft in die unschärfe gehenden kamerafahrt. die inszenierung wird begleitet von sich überlagernden sounds. herzschlag. schleifen. basslaut. rythmus. es geht um unsere sinne, um den kontakt zum eigenen körper und den der anderen und um den verlust von körperlich-sinnlicher wahrnehmung durch zuschreibungen und visuelle überschreibung. “close 2.0” von bianca müllner.
![]() “die arbeit „knowing you, knowing us“ dokumentiert unsere freundinnenschaft und unser zusammenleben auf einer für diesen zweck erstellten webseite, die fortlaufend ergänzt wird. als künstlerinnen setzen wir einem männlich geprägten blick in der kunst unseren eigenen, weiblichen blick entgegen. unsere arbeit transportiert privates und intimes in den öffentlichen raum.” fanny hübner & malin müller
![]() die fotografien von johanna liebsch aus der serie „carneval de barranquilla“, aufgenommen im jahr 1995, dokumentieren den mut für meinungsfreiheit vieler kolumbianer*innen. trotz der einführung der ehe für alle im jahr 2016, mit der sich kolumbien unter den in die lgbtiq*-freundlichsten ländern südamerikas eingereiht hat, ist es für die trans* community weiterhin ein gefährliches pflaster. es war 2022 das land mit den viertmeisten morden an trans*, nicht-binären und gender-nonkonformen personen in lateinamerika.
![]() facebooks 60 gendersymbole erfassen die vielfalt der geschlechter noch immer nicht. permeabel, wandelbar, manchmal felsenfest scheint geschlechtlichkeit zu sein. von allerhöchster wichtigkeit für manche, nahezu beliebig für andere. lars röper platziert seine installation in eben diesem spannungsfeld: in mörsern zerstampfte und vermischte, während geschlechtsumwandlungen verabreichte tabletten, soundfiles von pornofilmen. daneben die aufforderung an die besucher: „guess the geschlecht!“
![]() “rude boys” von paula freitag ist eine video-und soundinstallation zum thema sexismus und machtmissbrauch. die künstlerin konfrontiert die betrachter:innen durch stimme, sound, visuelle überreizung und selbstdarstellung mit ihren erfahrungen von sexueller gewalt. ![]() ein trümmerhaufen von alten zerlegten holzbrettern war die inspiration. rené scheers arbeit für die ausstellung geschlecht besteht aus diesen holzbalken und resten eines heruntergekommenen hauses. postkarten, die in schablonen verwandelt wurden, verweisen in verbindung mit der fragilen struktur des materials auf 5 orte, an denen in den letzten jahren große missbrauchsskandale in religiösen institutionen öffentlich wurden. ![]() für reza arabgari gehören porträts seit jeher zu den faszinierendsten themen der kunstgeschichte. ihn beschäftigt die frage, inwieweit ein porträt von einer exakten darstellung abweichen kann, ohne dabei die essenz der identität der porträtierten person zu verlieren. ![]() das „stettiner haff“ von stephanie hüllmann besteht aus hunderten von ostsee-schnecken, per hand auf zartes papier aufgenäht, die verteilung mit deutlichen und weniger deutlich sichtbaren lücken. es zeigt die zerbrechlichkeit des lebens und das stille verschwinden dieser wesen, die durch klimawandel und verschmutzung vermehrt nur noch taube eier legen und sich immer weniger fortpflanzen. weiteres auf https://www.facebook.com/xponart sowie auf instagram xponartgallery
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